Edgar Müller

Edgar Müller wurde am 10. Juli 1968 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er wuchs in der ländlichen Stadt Straelen im äußersten Westen von Deutschland auf. Seine Faszination für die Malerei begann mit Skizzen seiner Umgebung und Gemälden der Landschaft von Straelen.

Ich habe mir die Ölgemälde aus der Sammlung meiner Eltern angeschaut und mir gesagt – das kann ich auch. Ich werde es zumindest versuchen.

Edgar besuchte das Gymnasium in der Nachbarstadt Geldern, wo seit 1979 alljährlich das ‚Internationale Festival der Straßenmaler‘ stattfindet. Inspiriert durch die vergängliche Kunst, die ihm auf dem Schulweg begegnete, entschied er sich, im Alter von sechzehn Jahren an diesem Wettbewerb der Straßenmaler teilzunehmen.

Viele der Bilder sahen so perfekt aus. Dann waren sie auch noch mit Kreide auf den rauhen Boden gemalt. Ich war einfach fasziniert und probierte viele Techniken der Pastellmalerei aus. Mit der Zeit wuchs mein Repertoire an Stilen der sogenannten „Alten Meister“.

Drei Jahre später gewann er mit einer Kopie von Albrecht Dürers bekanntem Selbstportrait den Wettbewerb in Geldern. In den darauf folgenden Jahren besuchte Edgar Müller viele internationale Straßenmaler-Festivals. Seit 1998 trägt er den Titel „Maestro Madonnari“, was soviel heißt, wie „Meister der Madonnenmaler“. Dieser Titel wird auf dem ältesten Festival der Straßenmaler „Incontro di Grazie“ in dem kleinen italienischen Pilgerdorf „Grazie di Curtatone“ vergeben

Mitte zwanzig beschloss Edgar sich ganz der Straßenmalerei zu widmen und sein Studium zum Kommunikationsdesigner zu verlassen. Er bereiste ganz Europa und lebte von seiner vergänglichen Kunst. Er hielt Workshops zur Straßenmalerei in Schulen und war Mitorganisator von verschiedenen Straßenmalerfestivals. Edgar eröffnete das erste Internetforum für Straßenmaler, dazu gedacht, Informationen auszutauschen und den Kontakt zu internationalen Kollegen herzustellen.

Viele Jahre präsentierte Edgar Müller seinem Publikum durch fast perfekte Kopien die Werke alter Meister. Er lud dazu ein, seine Begeisterung für die Sichtweise und das Darstellungsvermögen der großen Meister zu teilen und letztendlich auch zu verstehen.

Was für ein Spaß! Auf der Straße zu malen fühlte sich einfach nur toll an – alles passte. Ich bereiste viele Länder und konnte Bilder malen, die ich liebte. Ich lernte viele Menschen kennen, so bunt wie meine Palette. Wen man so alles auf der Straße trifft!

Obwohl Edgar einige Kurse bei namhaften Künstlern der Malerei besuchte und einem intensiven Studium zum Kommunikationsdesigner folgte, ist er von Grund auf Autodidakt. Edgar ist ein Pionier der 3D Straßenmalerei und belebt die neue Kunstform mit eigenen Ideen und seinem markanten Stil.
Aufgrund seine Erfahrung mit dem Kopieren der Werke alter Meister und der modernen Kommunikation nutzt Edgar eine reduzierte, graphische Bildsprache.

Seine Arbeiten sind selten Darstellungen detailliert ausgearbeiteter Szenen. Edgar bemalt öffentliche Plätze des städtischen Lebens und verleiht diesen eine neue Erscheinung. Er hinterfragt und fordert die Wahrnehmung der Passanten heraus. Sie werden zum Teil des Bildes, der Illusion, während sie ihrem Alltag in der Fußgängerzone nachgehen.